Mittwoch, 1. August 2007
kaeferanalyse
die regenzeit, in tokyo ueblicherweise so ende mai / anfang juni einsetzend, ist an sich ja schon keine sonderlich attraktive zeit - warm, nass und seeehr truebe. das kann schon auf's gemuet schlagen. wobei sie sich dies jahr noch halbwegs sonnig und freundlich gestaltete. schaetzte der herr kollege franzose ein.

wie auch immer, mit heraufziehen der regenzeit faengt auch die kaefersaison, und im speziellen die - hm, legga - kakerlakensaison, an. letztes jahr nach einzug in mein kleines, feines (naja) apartment behauptete mein besuch zwei exemplare dieser gattung gesichtet zu haben in selbigem. zum schutz meiner psyche hab ich da mal nicht kontrolliert, ob's auch welche waren. sondern mal gleich gegenmittel erworben. deren lustig-graphische gebrauchsanweisung auf der packung versprach, die netten tierchen wuerden die leckeren koeder in ihr heim schleppen. und dann dort, ausserhalb meiner wahrnehmung, mehr oder weniger friedlich verenden. ein idealer weg, ungeliebte mitbewohner loszuwerden, nicht? und tatsaechlich, MIR kam dann kein weiteres tierchen unter die augen. in meinem apartment.

mit beginn der diesjaehrigen saison krabbelten sie herum. vorm haus. dann auch eine sichtung am treppenabsatz meiner etage. neben diversem anderen krabbelzeug. z.b. dem hier.

und vorgestern dann - eh durch schlechten tagesbeginn ausgezeichnet, weil starkregen und gewitter direkt ueber mir just als ich ausm haus wollte - spazierte ein kaeferle der groesse nachwuchskakerlake mein basecap entlang. *iiieeehhh* schnelle reaktion isolierte selbiges tierchen erstmal auf ca. 50 quadratzentimetern. unter der kaffeetasse. lies aber die loesung DER menschheitsfrage "kakerlake oder nicht kakerlake" nicht zu.

um den ersten schock nicht in einen dauerhaften mentalschaden zu ueberfuehren, entschied ich mich zunaechst fuer die - irgendwie japanische - variante "problem ignorieren". wobei sich meine letztjahres-koeder weitehin in position befinden (ob ich die mal wechseln sollte? *ueberleg*). nun, heut morgen entschied ich, es ware zeit, mut zu fassen. *bibber* und den dingen auf den grund zu gehen. bzw. der tasse auf den inhalt. oder an den inhalt. mit klarsichthuelle bewaffnet an die arbeit. vorsichtig drunterschieben. nur das tierchen nicht entkommen lassen. geschickt wenden. hah! es ist noch da (jaaa, liebe katha. es war noch da!). und irgendwie bissel leblos. stellt sich das schlaue tier nur tot? um im erstbesten moment in die freiheit zu fluechten? konzentriert die nicht so klare klarsichthuelle entfernen. bewegt es sich? springt's mich gleich an? *spannungsbedingter schweissausbruch* hm, nix. *guck* *betracht* lange fuehler - ja. aber koerperbau und -faerbung - nee, oder? *glubsch* nein! keine kakerlake! doofer kaefer, aber keine kakerlake. trotzdem schnell raus damit *tasseninhalt ausm fenster kipp* PUH! weiterhin kakerlakenfreies heimeliges heim! zumindest unter der praemisse "was ich nicht seh, juckt mir nich". *schweiss von der stirn wisch*


PS. der fuji-report ist in arbeit. *bestaetigend wild nick*

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